Jahr
2008
Projekt
VORPROGRAMM ZU „ENCOUNTER WITH STRADIVARI“
Teilnehmer:innen
HELMUT LIST, KARLHEINZ MÜLLER, DANJULO ISHIZAKA
Moderation
MATHIS HUBER
Location
HELMUT LIST HALLE, GRAZ

A Journey into Sound

Vor dem einzigartigen Encounter with Stradivari-Konzert fand in der Helmut List Halle in Graz, Österreich, eine Diskussion über das Phänomen dieser Instrumente statt. Um dem Geheimnis des Instrumente-Baumeisters auf die Spur zu kommen, brachten Konzerthallenakustikspezialist Karlheinz Müller, AVL CEO Helmut List und Cellist Danjulo Ishizaka Musik-Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammen

Mathis Huber, Leiter des Festivals styriarte, moderierte diese Diskussionsrunde in Graz, der von der AVL Cultural Foundation initiiert und präsentiert wurde.

Fragen wie „Wie beeinflusst das Alter einer einhundert Jahre alten Stradivari ihren Klang?“, „Welches Geheimnis ist für das Phänomen der Stradivari verantwortlich?“ und „Welche Faktoren haben Stradivari geholfen und den Erfolg seiner Instrumente beeinflusst?“ wurden von den Teilnehmer:innen rege diskutiert.

Nachdem Danjulo Ishizaka über seine ersten Erfahrungen mit dem Spielen eines Stradivari-Cellos, Lord Aylesford (alle Stradivari-Instrumente haben Namen), das ihm von der Nippon Foundation geliehen wurde, gesprochen hatte, kam Karlheinz Müller zu dem Schluss, dass die Instrumente wohl „wie Rennpferde“ sind. Um diese schwierigen und zarten Instrumente zu zähmen und ihre beste Leistung zu erzielen, muss der Musiker wie der beste Reiter sein: hoch qualifiziert, intuitiv mit dem Instrument und seinen Nuancen verbunden, um den besten Klang zu erhalten und sich nicht von seinen besonderen Eigenheiten abschrecken zu lassen.

Helmut List schätzte insbesondere die technische und handwerkliche Kompetenz, die in die Herstellung eines Instruments mit solchem „Stammbaum“ einfließt, und brachte seine eigene ingenieurwissenschaftliche Expertise in die Stradivari-Analyse des Musik-Workshops mit ein. So dachte er darüber nach, wie er ein solches Instrument mit moderner Technologie bauen könnte. Eine der tiefsten Erkenntnisse aus dem Ereignis: Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Das bedeutet, dass ein solches Kunstwerk nur durch den subjektiven Geist eines menschlichen Zuhörers geschaffen und geschätzt werden kann.

Dies führte zum übergeordneten Thema der Diskussion: dass die Realisierung subjektiver Erfahrungen und Emotionen sowohl in der Kunst als auch in der Technik ausgelöst und sich dieser Erfolg an der emotionalen Reaktion des Publikums gemessen werden kann.

Das der Diskussion gefolgte Konzert in der Helmut List Halle – „Encounter with Stradivari“ – kann als Beweis für diese Aussage gesehen werden.